Bevor die Menschen eingriffen, konnte sich die Werse rechts und links ihres Bettes ausbreiten. Erdmassen wurden an einer Stelle weggeschwemmt und woanders abgelagert. Es bildeten sich immer wieder neue Verzweigungen. Dieser Bereich nennt man Auen von Mäandern durchzogen. Bei Hochwasser waren die Auen natürliche Rückhaltebecken, welche die Selbstreinigung förderten.

Als die Menschen nach der Aue griffen, um dort zu siedeln und intensiv Landwirtschaft zu betreiben, versuchten sie das Gewässer zu zähmen. Um 1970 wurde die Werse begradigt und teilweise in ein künstliches Bett gezwungen, um Zu- und Ablauf zu kontrolieren und exakt zu steuern.

Die Werse wurde zur Wasserautobahn und in Drensteinfurt vor dem Wehr zum mechanischen Klärbecken mit unerwünschten Nebenwirkungen. Der Fluss geriet aus dem Gleichgewicht. Es gab weniger Fischarten, stärkere Verschmutzung und bei Hochwasser unterhalb vom Wehr und in der Ems mehr Probleme.

Ende des vergangenen Jahrhunderts begann man umzudenken. Die Aue als natürlicher Hochwasserschutz und die Bedeutung einer vielfältigen Pflanzen- und Tierwelt wurden wiederentdeckt. Seitdem wurde die Werse in einigen Bereichen, und längst nicht überall wo es noch möglich ist, entfesselt. Sie bekam neue Sekundärauen, wo sie ihre Umwelt selbst gestalten kann.

 

 

Schon im Sept. 2009 berichteten mehrere Tageszeitungen über Pläne die Stauanlage bei Haus Steinfurt in Drensteinfurt verschwinden zu lassen.

Um den 20.Okt. 2009 wurde das Stauwehr dann runtergefahren .

Die Westfälische Nachrichten berichtete am 16.Febr. 2010 über die Reparatur des Stauwehrs.

Am 19.Febr. 2010 berichteten mehrere Tageszeitungen über geplante Baumaßnamen an der Werse mit dem Titel "Zurück zur Natur".

Wie Werner Rohde, Geschäftsführer des Wasser- und Bodenverbandes und Mitarbeiter des städtischen Bauamtes auf Nachfrage erklärte, müssen für die Umsetzung dieses ehrgeizigen Plans noch einige Dienststellen und Bürger mit ins Boot geholt werden.

Geplant ist eine Anhörung betroffener Bürger und Vereine zum Meinungsaustausch.

Wir bleiben am Ball und werden weiter informieren.

 


So floss die Werse vor der Begradigung. In Richtung Ahlen noch kurvenreicher. Bei Hochwasser wurde viel Wasser zurückgehalten.

Diese Wenn die Werse nicht renaturiert wird, könnten zukünftige Kosten durch verschiedene Umweltauswirkungen entstehen. Dazu gehören möglicherweise Hochwasserschäden, Verschlechterung der Wasserqualität, Verlust der Biodiversität und Beeinträchtigung von Ökosystemen. Zudem könnten langfristige ökologische Probleme auftreten, die wiederum sozioökonomische Auswirkungen auf Landwirtschaft, Wasserversorgung und andere Aktivitäten haben. Die Renaturierung der Werse könnte helfen, diese potenziellen Kosten zu reduzieren und langfristige ökologische und wirtschaftliche Vorteile zu fördern.

Ein Beispiel (Graphik vom NABU)

EU-Parlament beschließt Renaturierungsgesetz (27.02.2024)

Emsdettener Venn als Moorlandschaft.

Wie ein umstrittenes EU-Gesetz zerstörte Wälder und Flüsse heilen soll

Stand: 27.02.2024, 12:56 Uhr

Mehr als 80 Prozent der Natur in Europa sind in einem schlechten Zustand oder zerstört, sagt die EU. Heute hat das EU-Parlament über ein neues Naturschutzgesetz, das Renaturierungsgesetz, abgestimmt und dieses bewilligt. Wie das Gesetz Ökosysteme retten soll und was das für NRW heißt.

Mit dem Gesetz sollen zunächst bis 2030 mindestens jeweils 20 Prozent der Land- und Meeresflächen unter Schutz gestellt werden und bis 2050 dann alle bedrohten Ökosysteme wie Grasland, Seen, Flüsse sowie landwirtschaftlich genutzte Flächen.

Heißt: Die EU-Länder sollen dafür sorgen, dass beispielsweise die Zahl der Schmetterlinge zunimmt, Hecken gepflanzt werden und Äcker mehr Kohlenstoff speichern können. Landwirte müssen zudem weniger Pestizide einsetzen. Und: Mitgliedsstaaten sind verpflichtet, Hindernisse in Flüssen wie Staudämme und Wehre zu entfernen.

 

 

Wehr oder nicht Wehr (Raum für Fische)

Wir wissen heute, dass praktisch alle unsere einheimischen Fische in unterschiedlichen Ausprägungen Wanderungen durchführen. Das machen die Tiere in allen Altersstufen flussaufwärts wie auch flussabwärts. Das heisst, auch lebendige Fische schwimmen mit dem Strom. Aber warum wandern die Tiere überhaupt?

Ein wichtiger Grund dafür ist der Entwicklungszyklus der Fische. Der Zyklus einer neuen Fischgeneration beginnt mit der Eiablage und deren Befruchtung. Dazu werden, je nach Fischart, spezifische Lebensräume aufgesucht. Um diese zu erreichen wandern die adulten Tiere meist flussaufwärts in die sauerstoffreichen Oberläufe. Ab dem Schlüpfen aus dem Ei bezeichnet man die Fische als Brütlinge. Der Begriff umfasst verschiedene Entwicklungsstadien des Jungfisches. Diese wandern ab einer gewissen Entwicklung in Nahrungshabitate ab. Um in ihrem jeweiligen Entwicklungsstadium die idealen Ressourcen (wie Nahrung) und Lebensbedingungen (wie Wassertemperatur, Strömung, …) vorzufinden, wandern also die Tiere. Flussaufwärts zum Laichen, danach flussabwärts um sich zu ernähren. Häufig sind die Nahrungsbiotope strömungsberuhigter als die Laichhabitate, welche eine rasche Überströmung für die Sauerstoffversorgung der Eier benötigen. Zudem ist die Nahrung selbst häufig zeitlich und räumlich variabel im Fliessgewässer verteilt, was eine Anpassung der Fische bedingt.
Unabhängig von ihrer Entwicklung leben Fische in einem sehr dynamischen System, in dem sie sich rasch an ändernde Umweltbedingungen anpassen müssen. So wandern die Tiere z.B. in heissen Sommern in denen sich die Flüsse erwärmen in kühlere Seitenbäche oder besiedeln nach einem Hochwasser wieder Flussabschnitte von denen sie weggeschwemmt worden sind. Darüber hinaus gibt es sogenannte Überwinterungswanderungen: Viele Fischarten reduzieren bei tieferen Temperaturen ihre Aktivität. Sie ziehen sich dann gerne in Winterhabitate, welche strömungsberuhigter sind, zurück.

Auslöser für die Wanderungen

Die Auslöser für die Fischwanderungen können sowohl interne  als auch externe Faktoren sein. Zu den externen Faktoren zählen unter anderem die Temperatur, die Wasserqualität und die Verfügbarkeit von Beute. Interne Faktoren sind zum Beispiel der innere Drang des Fisches, an seinen Geburtsort zurückzukehren („Homing“). Grundsätzlich wird die Wanderung immer von mehreren, komplex zusammenwirkenden Parametern bestimmt.

Wanderzeiten

Fischwanderungen können das ganze Jahr über stattfinden. Je nach Fischregion geschieht dies mit saisonal unterschiedlicher Intensität. Für die meisten Arten gilt: Je tiefer die Temperaturen, desto inaktiver sind die Tiere. Als grobe Faustregel kann man davon ausgehen, dass die meisten Wanderungen zwischen Mai und Oktober stattfinden

Fische sind also aufgrund ihrer Biologie auf eine intakte Vernetzung der Fliessgewässer inklusive deren Seitengewässer angewiesen. Sie schwimmen sowohl stromaufwärts als auch stromabwärts. Wenn die Wanderungen nur noch in eine Richtung oder sogar gar nicht mehr möglich sind, können sie nicht überleben.

 

BUND WAF

Fischtreppen?

Hochwasser ?

Natürlicher Rückhalt

 

 

Januar 2024

Infomation zur Spundwand

 

Wer im Baugebiet Ahlener Weg pumpen muss, damit sein Keller trocken bleibt, wird bei der geplanten Bauversion

mit der Spundwand auch weiterhin pumpen müssen.

Die Spundwand muß nicht eingeschlagen werden. Es gibt moderne Verfahren, da wird die Spundwand eingepresst.

Dabei bekommt man 5 Meter daneben kaum was mit.

 

Ausschnitt aus dem Verlauf der Spundwand

 

Weitere Infos

Umweltbundesamt

Aber wie?

Wir lernen

Was geht uns die Ems an?